Literatur



Isabella Braun:       Weihnachtsgebäck Weinbeer, Mandeln, Sultaninen, süße Feigen und Rosinen, welsche Nüsse – fein geschnitten, Zitronat auch – muß ich bitten! – Birnenschnitze doch zumeist und dazu den Kirschengeist; wohl geknetet mit der Hand alles tüchtig durcheinander und darüber Teig gewoben – wirklich, das muß ich mir loben! Solch ein Brot kann’s nur im Leben jedesmal zur Weihnacht geben!   Die Schriftstellerin Isabella Braun, die diese Verse geschrieben hat, lebte von 1815 bis…

Weiterlesen


Heute war es um die Mittagsstunde, stand ein schweres Wetter in der Runde, und es wich mit seinem Feuerstrahle bis zum Abend nicht aus unserem Tale. Nun des Himmels Schleusen sich ergossen und die trüben Wasser sind verflossen, gehn wir nach der tagelangen Schwüle tiefen Atems durch die große Kühle. Ringsum tropft und glänzt es von den Zweigen, Lerchen fangen wieder an zu steigen, nur der Wald steht drohend noch und mächtig, und die Ferne…

Weiterlesen


Morgens liegt Nebel im Tal, nur Schatten sind Häuser und Hecken. Aber um Mittag wird’s hell; klar liegt das Land und zärtliche Bäume erzählen vom Sommer, der war, und endlicher Reife. Schon verfärbt sich das Laub. Die Rebe mit lockeren Blättern deckt die Traube nicht mehr; sie fällt in die Hand und füllt die Bütte, dass kreischend im Dorf sich drehe die Kelter. Ausklang des Jahrs! Wie nahe ist alles; es dehnt sich das Herz….

Weiterlesen