25. August 2021 - Beiträge - Allgemein

Ortsgeschichte und Heiligenlegende

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Am 23. August begleiteten die Güglinger LandFrauen den Lauffener Ortsbüttel Hillers Loui rund um die Regiswindiskirche

1894 sei er geboren und 1968 gestorben, ließ uns der Lauffener Ortsbüttel, Hillers Loui, gleich zu Anfang unserer gemeinsamen Runde wissen. Andrea Teschner, die in seiner Gestalt diese kleine Führung durch die Stadtgeschichte unternahm, erzählte von den „Eckenschießern“, von Lauffener Originalen, von der Bedeutung des Neckars für die Entwicklung der Gemeinde, von Hochwassern und anderen Katastrophen.

Die Neckarbrücke, die für Zolleinnahmen und viel Verkehr und Handel in der Stadt sorgte, brachte halt auch in Kriegszeiten so manche Militärische Belastungen mit sich. Die Neckarbrücke in Lauffen war im Norden die letzte im Herzogtum Württemberg über den Fluss. Die nächste Brücke gab es viele Jahre lang erst wieder in Cannstatt. Auf dem Weg durch die Gassen kamen wir an vielen (verputzten) Fachwerkhäusern vorbei und konnten einen Blick ins Backhaus werfen.

Auch die auf ihrem Felsen thronende Regiswindiskirche im Dörfle konnten wir besichtigen. Dort erfuhren wir die Geschichte von der siebenjährigen Grafentochter, die von ihrer Amme erwürgt und in den Fluss geworfen wurde (um 840 n.Chr.). Fischer hätten ihren Leichnam nach drei Tagen – trotz der Stromschnellen – völlig unversehrt geborgen. Sie habe rosige Wangen gehabt und die Arme überkreuzt gehalten. Dies wurde zum Wunder erklärt. Sie wurde heilig gesprochen und 1227 hat man ihr zu Ehren dann den Grundstein zur heutigen steinernen Kirche gelegt. Der 15. Juli gilt als ihr Verehrungstag.

Wir erfuhren auch, dass es in Lauffen ein Dorf und ein Städtle gab und beide erst 1914 vereint wurden, symbolisiert durch eine Vereinigungslinde auf der Rathausinsel. Dass diese Vereinigung für beide Seiten Vorteile brachte, erklärte Hillers Loui so: „Die im Städtle hatten zwar das Krankenhaus und die Apotheke, im Dörfle aber gab es den Friedhof und die Schule.

(D. Hahn)


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