Siebenschläfer
Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt – so besagt es eine Bauernregel.
Die Bezeichnung „Siebenschläfertag“ für den 27. Juni geht nicht auf das kleine Nagetierchen mit den großen schwarzen Augen zurück, wie man oft annimmt, sondern auf eine Legende von sieben Schläfern, die von den Toten auferweckt wurden.
Legende von den sieben Schläfern
Diese christliche Legende wird in Ephesos verortet. Zur Regierungszeit des römischen Kaisers Decius (249 – 251 n.Chr.) soll in dieser Stadt eine Christenverfolgung durchgeführt worden sein. Sieben Jünglinge konnten zunächst den Verfolgern entgehen. Sie haben sich in einer Höhle versteckt und dort gebetet. Ihnen seien die Nahrungsmittel ausgegangen und so hätten sie sich hungrig zum Schlafen niedergelegt. Zwischenzeitlich sei das Versteck verraten worden und der Kaiser selbst habe befohlen, den Eingang der Höhle mit Steinen zuzumauern. Zwei christliche Diener des Kaisers hätten die Vorgänge auf Tafeln festgehalten und dann die Tafeln mit einmauern lassen. Rund 200 Jahre später, gegen Ende der Regierungszeit von Kaiser Theodosius II (408 – 450 n. Chr.) wollte jemand die Steine, mit denen die Höhle zugemauert war, für andere Zwecke benutzen. Ein Bischof entdeckte die hinterlassenen Tafeln mit der Verfolgungsgeschichte. Als er und das mitgekommene Volk die Höhle betraten, [ … erglühten die Antlitze der Sieben und wurden wie Licht …] (Wikipedia). Diese Begegnung mit den „aufgewachten Sieben“ wurde als Wunder erkannt. Später errichtete man über der Höhle eine Kirche.
Ephesos war in der Antike eine sehr bedeutende und reiche Stadt. Es war Hauptstadt der römischen Provinz Asia. Mit dem großen Tempel der Artemis, dem Artemision, stand hier eines der sieben Weltwunder. Man findet seine Ruinen an der türkischen Südwestküste etwas südlich von Izmir.