Ein ökologisches Kleinod für die Bürger
Besuch im Botanischen Obstgarten Heilbronn am 16. Juli 2024
Hier findet man Anregungen zu den Themen Obstgehölze, Staudenbeete, Licht und Schatten, Romantisches Farbenspiel, Sonnenanbeter, Einjährige Sommerblumen, Bauerngarten, Buchenhain, Maurischer Garten, Blatt und Blüte, Insektengarten und Hortensienbeet. Anmelden bei Christa Wagenhals, Tel.: 0160 46 68 86 9.
Der zwei Hektar große Garten liegt als grünes Kleinod in der Heilbronner Nordstadt unterhalb des Wartbergs. Zu seiner Geschichte findet man auf der Homepage des Botanischen Obstgartens Heilbronn:
„Von der Knabenbeschäftigungsanstalt zum Botanischen Obstgarten
Um der zunehmenden Armut und Verwahrlosung – vor allem der Kinder – im Zuge der Industrialisierung zu begegnen, gründen engagierte Heilbronner 1850 den Armenversorgungs-Verein und 1859 eine Knabenarbeitsanstalt. Diese zieht im Jahr 1900 auf das Gelände des heutigen Obstgartens um und wird in Knabenbeschäftigungsanstalt umbenannt. Sie hat den Zweck, Knaben „in der vom Schulbesuche freien Zeit unter Aufsicht zu beschäftigen, sie dadurch vor den Einflüssen nachteiliger Gesellschaft zu bewahren, an nützliche Tätigkeit, Ordnung, Reinlichkeit, Gehorsam und gute Sitten zu gewöhnen, sowie ihnen Gelegenheit zu einem kleinen Verdienste…zu geben“. Die Knaben sind in einer Baumschule, in der Obst, Gemüse- und Zierpflanzengärtnerei und mit einfachen handwerklichen Arbeiten beschäftigt.
Reformpädagogische Ansätze, wie die des Schweizer Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi (1746 – 1827), oder auch des – ansonsten nicht weiter dokumentierten – Schul-Inspektors Zeller, der in Heilbronn 1809 Kurse über eine neue Lehrweise gab, bildeten hierfür die geistige Grundlage.
Nach der Auflösung des Vereins 1934 wird das Areal vom städtischen Obstgut und ab 1965 als Baumschule genutzt.
Im Jahr 1998 ergreifen engagierte BürgerInnen erneut die Initiative und erreichen noch im selben Jahr den Beschluss des Gemeinderats der Stadt Heilbronn, hier eine „ökologisch bewirtschaftete Gartenanlage mit Arboretum, Klein-, Schul- und Schaugärten“ einzurichten.“