Die „Hexe“ und ihr Verteidiger
Als plastische Figuren begegnen den Besuchern Katharina Kepler und ihr Sohn Johannes im Keller, den Uli Peter zu einem Gedenkort gestaltet hat. Katharina Kepler war in Leonberg der Hexerei bezichtigt und gefangengesetzt worden. Ihr Sohn Christoph, ein angesehener Handwerker dort, befürchtete, dass sein Geschäft Schaden nimmt wegen des Prozesses gegen seine Mutter und erreichte die Verlegung des Verfahrens in ein anderes Oberamt – nach Güglingen. Der Gewölbekeller beim ehemaligen Pfaffenhofener Tor war mit großer Wahrscheinlichkeit der historische Ort, an dem Katharina Kepler die erste Stufe ihres Verfahrens erdulden musste.
Katharinas berühmter Sohn, der Astronom Johannes Kepler, übernahm die Verteidigung seiner Mutter. Mit Hilfe eines fingierten Gesprächs können die Besucher erfahren, welche Anklagepunkte der alten Frau zur Last gelegt wurden. Besonders entlarvend für die Ankläger war, dass Katharina Kepler nicht weinte. In einem zweiten Hörbeitrag erleben die Besucher, mit welchen „besonderen“ Instrumenten die Frau zum Geständnis gebracht werden sollte. Einige dieser Folterwerkzeuge können im Keller besichtigt werden.
Die Güglinger LandFrauen hatten zur Besichtigung des Kepler-Kellers eingeladen. In drei Gruppen wurden sie in den Keller geführt und informierten sich dort über das Schicksal der „Hexe“ Katharina Kepler. Der Hexenprozess endete mit einem Freispruch.